Description: Einführung in die Welt der Lyrik. Deutschsprachige Gedichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Der musterbildende Canzoniere Francesco Petrarcas. Originaltexte, Übersetzungen, Interpretationen, Materialien.
reparaturen (1360) übersetzungen (844) gedichte (803) lyrik (644) schreibwerkstatt (69) sonette (8) petrarca (8) schönherr (8) literaturwerkstatt (4) canzoniere (1)
Wie wenn am Feiertage, das Feld zu sehn, Ein Landmann geht, des Morgens, wenn Aus heißer Nacht die kühlenden Blitze fielen Die ganze Zeit und fern noch tönet der Donner, In sein Gestade wieder tritt der Strom, Und frisch der Boden grünt Und von des Himmels erfreuendem Regen Der Weinstock trauft und glänzend In stiller Sonne stehn die Bäume des Haines:
So stehn sie unter günstiger Witterung, Sie die kein Meister allein, die wunderbar Allgegenwärtig erzieht in leichtem Umfangen Die mächtige, die göttlichschöne Natur. Drum wenn zu schlafen sie scheint zu Zeiten des Jahrs Am Himmel oder unter den Pflanzen oder den Völkern So trauert der Dichter Angesicht auch, Sie scheinen allein zu sein, doch ahnen sie immer. Denn ahnend ruhet sie selbst auch.
Jetzt aber tagts! Ich harrt und sah es kommen, Und was ich sah, das Heilige sei mein Wort. Denn sie, sie selbst, die älter denn die Zeiten Und über die Götter des Abends und Orients ist, Die Natur ist jetzt mit Waffenklang erwacht, Und hoch vom Äther bis zum Abgrund nieder Nach festem Gesetze, wie einst, aus heiligem Chaos gezeugt, Fühlt neu die Begeisterung sich, Die Allerschaffende, wieder.